Was sind die Entwicklungen bei Fashion 2.0? Das nächste Fashion Commerce FORUM steht vor der Tür (sprich im September!) und daher darf ich mich mal wieder mit der Fragestellung beschäftigen, welche Entwicklungen es in diesem Bereich gibt. Jochen Krisch gibt dabei in seiner Zusammenfassung zum letztjährigen Event die grundlegenden Entwicklungslinien vor, die auch nach wie vor immer noch aktuell sind: Strukturwandel 1: Herstellermarken steigen (wieder) in das E-Commerce ein Lange Zeit ließ man dem Handel den Vortritt bei der Kundenansprache im Internet. In sozialen Netzwerken müssen die Herstellermarken aber direkt ansprechbar werden, sonst haben sie keinen EInfluß über das Gesagte und Nicht-Gesagte. Allerdings versteht es der Kunde auch nicht, wenn der Hersteller bei der reinen Kommunikation und Interaktion stehen bleibt und honoriert immer wieder Hersteller mit direkten Bezugsquellen in den sozialen Netzen. Diese und andere Gründe drängen die Herstellermarken zur (Wieder-)Aufnahme von E-Commerce-Aktivitäten. Strukturwandel 2: Pure-E-Commerce’ler setzen verstärkt auf Eigenmarken Je mehr die klassischen Herstellermarken im Netz die Vertriebshoheit des Handels unterlaufen, je mehr engagiert sich der Handel mit Eigenmarken im Netz. Dies gilt insbesondere für die Pure-E-Commerce’ler. Strukturwandel 3: Neue Plattformen verstehen sich als Dienstleister Plattformen wie Smatch, Stylelight, Polyvore verstehen sich zunehmend als Dienstleister für den Online-Handel. Ihre Dienstleistungsfunktion liegt in der Intermediation zwischen Kunden und Händler/Hersteller und der Unterstützung bei der Nachfragegenerierung, Sortimentsgestaltung oder gar der Risikoreduktion (durch vollkommene Übernahme des Fullfillment). Neben diesen drei grundlegenden Trends sehe ich noch zwei weitere Aspekte: Strukturwandel 4: Vom Point of Purchase zum Point of Recommendation Was bisher über institutionalisierte Medien und Hersteller-initiiertes Marketing ausgelöst wurde, ist in Zeiten von Social Media in den Händen der sogenannten Fashion Afficionados oder auch Fashion Peers. Hierunter sind die hochvernetzten MeinungsführerInnen zu den jeweiligen Themen in den sozialen Netzwerken. Sie bestimmen zunehmend, was der Konsument kauft, denn durch ihre Authenzität und Glaubwürdigkeit nehmen sie dem Konsumenten Unsicherheiten und dienen als Entscheidungshilfen. Kaufentscheidungen werden in diesem Kontext zunehmend schon einen Link entfernt vom „Point of Purchase“ (was die Bestellseite auf der Hersteller-/Händler-Seite darstellt) am sogenannten „Point of Recommendation“ getroffen. Strukturwandel 5: Vom Erlebnis des Produktes zum Erlebnis des Produktkaufs Konzepte wie Woot!, Groupon oder die diversen Shopping-Clubs machen es vor – in gesättigten Märkten geht es nicht mehr nur um die Bedürfnisbefriedigung durch ein bestimmtes Produkt bzw. Leistungsbündel, sondern bereits um die Bedürfnisbefriedigung im Rahmen des Kauferlebnisses. Und das soziale Internet bietet hierfür vielfältige Facetten für die Ausgestaltung – von der Online-Verkaufsinszenierungen aufgrund einer künstlichen Verknappung über den Gemeinschaftskauf bis zum Kauf-Wettbewerb ist alles möglich und wird von den Effekten des Echtzeit-Webs unterstützt. Gibt es weitere Aspekte, die ich hier – insbesondere für die Fashion-Branche – übersehen habe? Welche interessanten Fallbeispiele gibt es, die diese Punkte untermauern? Das sind die Fragen, die mich nun weiterbeschäftigen und die ich gerne auch hier in den „Raum“ stellen möchte (in der Hoffnung, dass sie gehört und kommentiert werden …). twittern teilen teilen teilen mitteilen E-Mail RSS-feed The following two tabs change content below.BioNeueste Artikel Bjoern Negelmann Björn Negelmann verantwortet die inhaltlichen Teile der Veranstaltungsaktivitäten von Kongress Media und ist darüber hinaus auch Kopf des an Kongress Media angeschlossenen Research-Hauses N:Sight Research. Er reflektiert seine Beobachtungen über die Entwicklung der Themen sowohl in den Corporate-Blogs von Kongress Media und N:Sight als auch in den Fachblogs Enterprise Digital Blog (zum Social Collaboration & Future of Work Thema), auf Espresso-Digital.de (zum Thema Social Kommunikation & Marketing) sowie im Digital Experience Blog (zum Thema Digital Experience & die Transformation in Marketing, Vertrieb und Service). Darüber hinaus moderiert und betreut er die diversen Online-Communities und Online-Veranstaltungen von Kongress Media. Neueste Artikel von Bjoern Negelmann (alle ansehen) Einfach nur mehr Content & mehr Werbegeld für Social Media war gestern – Erfahrungsberichte beim D2M SUMMIT zeigen systematische Ansätze mit mehr Wirkung auf! - 7. April 2021 Social Media Entwicklung fordert ein Portfolio-Ansatz beim Content & Social Media Marketing - 18. Februar 2021 Was sind die Herausforderungen für das Influencer Marketing in 2021? - 11. Februar 2021