Die fetten Jahre sind nunmal vorbei „Für mich ist das keine Existenzkrise,(…), für mich ist das eine Anpassungskrise. Wer das nicht macht, wer sich jetzt nicht ändert, den wird es bald nicht mehr geben.“ Bodo Hombach, Geschäftsführer der WAZ-Mediengruppe, spricht beim NDR aus, was viele immer noch nicht einsehen wollen. „Ich bin ein Kostenfaktor, weil zu alt und zu teuer“…“Es ist ein Arschtritt, den man jeden Tag spürt“…Das sind Aussagen von Journalisten, die sich vielleicht nicht angepasst haben. Deren Arbeit nun andere machen, neu eingestellt bzw. deren Stelle ganz gestrichen wurde. Sind weniger Mitarbeiter nun auch gleich zustellen mit weniger Qualität? Für Uwe Vorkötter von der Berliner Zeitung liegt der Erhalt des Qualitätsjournalismus in Kooperationen über Redaktionsgrenzen hinweg. Zusammen sind wir stark. Mehr Qualität durch weniger Vielfalt. Warum denn nicht? Argumente wie der Verlust der eigenen Identität sind doch bei weitem nicht haltbar. Sieht man sich morgendlich die Titelseiten der Zeitungen an ist von Individualität nun wirklich nicht mehr viel zu spüren. Der Einsatz des Newsrooms 2.0, wie er schon vom Axel-Springer-Verlag und der WAZ-Mediengruppe genutzt wird, ermöglicht eine gemeinsame Recherche für mehrere Zeitungen. Früher hat dies jede Ausgabe der Mediengruppe unter Allein-Regie vorgenommen und rechtfertigte so mehr Mitarbeiter. „Das war kein Qualitätsmerkmal, sondern eine überkommene Organisation“, so Bodo Hombach. Endlich sind viel mehr Kapazitäten frei für Recherchetätigkeiten. Weg vom Täglichen, hin zur freien Entscheidung, welchen Themen intensiv recherchiert werden. Ist das nicht wirklicher Journalismus? Keine oberflächliche Abhandling über die alltäglichen Themen, die von jeder Zeitung einheitlich angerissen werden. Nun kann tiefer geforscht und aufgedeckt werden. Man hat Zeit in den Themen regelrecht zu bohren. Und wieder schreit die Medienwelt auf. Schön und gut dieser neue, alte investigative Journalismus. Doch wie zu Geld machen, wenn das Internet den hochwertigen Inhalt kostenlos zur Verfügung stellt? Paid Content wurde eindeutig verpasst, hat man sich doch nur auf die Werbeerlöse verlassen. Nun hegt man die Hoffnung auf eine „Umerziehung des Lesers“. So sind zum Beispiel die Regional-Nachrichten bei Springer ab kommender Woche nicht mehr gratis zu beziehen. Sicher ein Konzept das wieder aufgehen kann, wenn die Inhalte lesenswert sind. Mir persönlich sagen die Strategien von DIE ZEIT, neon.de und stern.de mehr zu, die durch ihre online veröffentlichten Artikel mein Interesse am Kauf der Print-Ausgabe lediglich steigern. tweet share share share share e-mail rss feed The following two tabs change content below.BioNeueste Artikel Stefanie Kleebauer Neueste Artikel von Stefanie Kleebauer (alle ansehen) Experten-Runde zur "Zukunft der PR": Tapio Liller - 14. September 2010 Experten-Runde zur "Zukunft der PR": Marie-Christine Schindler - 7. September 2010 Vom Teil zum Ganzen – eine gute Pressemitteilung für das Social Media FORUM - 2. September 2010 socmediaforum Die fetten Jahre sind vorbei – Existenzkrise der Verlage http://notizblog.socialwebworld.de/2009/12/09/die-fetten-jahre-sind-nunmal-vorbei/ This comment was originally posted on Twitter 9. Dezember 2009 at 16:36 steffi_k Retweeting @socmediaforum: Die fetten Jahre sind vorbei – Existenzkrise der Verlage http://is.gd/5gUi1 This comment was originally posted on Twitter 9. Dezember 2009 at 16:47